Kommunikationsprobleme in der Partnerschaft

Kommunikationsprobleme sind eine der häufigsten Probleme in der Partnerschaft. Sich nicht verstanden oder gehört fühlen, bedeutet Einsamkeit in der Zweisamkeit zu erleben. Wenn die Kommunikation nicht fließen kann, wenn Probleme oder Konflikte nicht ausgesprochen und gemeinsam gelöst werden, kommt die Beziehung zum Stillstand. Es kommt zum Rückzug oder zu ständigen Forderungen, Schuldzuweisungen und Klagen. Je öfter sich diese Muster wiederholen umso weniger werden wir wahrgenommen oder gehört. Desto größer werden die Rückzugsphasen und die Einsamkeit. Oft wiederholen sich bekannte Szenen aus unserer Ursprungsfamilie.
Was können wir dagegen tun?

Wir können unsere Kommunikation verändern, indem wir ICH Botschaften anstatt Vorwürfe aussprechen.
zB: Ich wünsche mir, dass du deinen Mantel aufhängst, anstatt in der DU Botschaft zu sagen; DU lässt schon wieder deinen Mantel liegen.
Sehr oft verändert ein neues Verhalten auch den Partner.

Das Seminar Rollenspiele zeigt auf welche Rolle wir in der Partnerschaft einnehmen, wie wir diese verändern können und wie wir gewaltfrei und klar kommunizieren können.

  • Wie sprechen Sie mit Ihrem PartnerIN? Achten Sie auf Ihren Tonfall und auf die Wortwahl.
  • Klagen Sie oft und ändert sich kaum etwas?
  • Wer zieht sich zurück bei Konflikten?
  • Wie lange dauern die Rückzugsphasen?
  • Wer macht den Schritt zur Versöhnung?
  • Hören Sie aufmerksam zu?
  • Werden Sie gehört?
  • Gehen Sie auf Ihren PartnerIN und auf seine/Ihre Bedürfnisse ein?
  • Sind Sie zu Kompromissen bereit?
  • Über was reden Sie am liebsten?
  • Über was haben Sie früher gesprochen?
  • Wie verhalten Sie sich jetzt im Vergleich zum Beginn Ihrer Partnerschaft?
  • Stellen Sie gute Fragen? Die W-Fragen: z.B. Wie geht es dir dabei wenn ich dich darum bitte, mir bei der Hausarbeit zu helfen?
  • Wie oder was hättest du gerne ?

Wenn es trotz aller Bemühungen um eine gute Kommunikation dennoch kein Vorwärtskommen gibt, dann sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Wie haben ihre Eltern kommuniziert?
  • Was haben Sie gehört und gesehen?

Betrachten Sie Ihr Beziehungsleben mit den Ähnlichkeiten Ihrer Eltern und den Eltern des Partners:
Möglicherweise übernehmen Sie Lebens- und Verhaltensmuster Ihrer Herkunftsfamilien. Paartaufstellungen zeigen, dass die meisten Problem dadurch entstehen, weil Kinder die ungeliebten und ungelösten Anteile Ihrer Eltern weiterleben.

In unserem Gehirn befinden sich die sogenannten Spiegelneuronen. Was wir sehen, was uns beeindruckt, erfreut oder ängstigt, hinterlässt eine tiefe Spur in unserem Gedächtnis. Die Beziehungsbilder und die Lebens-und Liebesmodelle der Eltern und der Großeltern sind auf diese Weise ein Teil unseres Wissens geworden, sie sind eingespiegelt, auch wenn wir dies längst vergessen haben oder die Großeltern nicht kannten. Übertragungen des Wissens geschehen unbewusst und durch Wiederholungen.

Jeder Mensch lernt durch Nachahmung, wir können dies am besten beim Kleinkind beobachten, das Kind imitiert die Eltern und es wird offensichtlich wen es nachahmt. Was wir beim Kleinkind als lustig und manchmal altklug empfinden, begleitet uns weiterhin, wir ahmen nach, wenn dies auch nicht mehr so offensichtlich ist wie beim Kleinkind. Wir ahmen gerne nach, was wir gesehen haben. Das ist der Grund, weshalb sich Probleme und ähnliche Beziehungsthemen der Familie wiederholen. Vor allem das, was wir verurteilen, wiederholen wir unbewusst gerne. Der Partner übernimmt oft die Anteile, die wir abgelehnt haben, der Satz:"Ich möchte nie werden wie ..." führt uns meist zielgerade genau zu PartnerInnen, die den abgelehnten Elternteil repräsentieren.
Erkenntnis ist der erste Schritt zur Neu- und Selbstgestaltung Ihres Lebens.

Erkennen Sie durch eine kurze Selbstanalyse Ihrer Familie, was sich in Ihrem Leben überträgt:

  • Welche Lebensmuster haben Sie gesehen?
  • Was wiederholen Sie?
  • Welchem Elternteil werden Sie im Verhalten und Erleben ähnlich?
  • Wie haben Ihre Eltern miteinander kommuniziert?
  • Wie wurden Probleme bewältigt?
  • Gab es Trennungen (auch durch frühen Tod),bei Ihren Eltern oder Großeltern?
  • Wie haben Ihre Eltern oder Großeltern gelebt?
  • Wie haben die Eltern Ihres Partners gelebt, was wiederholt sich in Ihrem Leben?
  • Welchem Elternteil Ihres Partners werden Sie ähnlich?
  • War einer der beiden Eltern unglücklich? Wenn ja, weshalb?
  • Was konnten Ihre Eltern nicht erfahren?
  • Haben Ihre Eltern aus Liebe geheiratet?
  • Gab es frühere Partner der Eltern?

Einladung zur Reflektion:

  • Wie gut wissen Sie was Sie möchten und wie teilen Sie Ihre Bedürfnisse Ihren Partner mit?
  • Klagen Sie häufig, bleiben Ihre Wünsche ungelöst, Ihre Bedürfnisse ungehört?
  • Fühlen Sie sich alleine gelassen?
  • Was könnten Sie an Ihrer Kommunikation ändern?
  • Was fehlt Ihnen am meisten?
  • Welche Möglichkeiten sehen Sie Ihr Leben zu verändern?
  • Wie möchten Sie mit Ihrem Partner leben?
  • An welche Person Ihrer Familie erinnert Sie Ihr Partner? An wen erinnern Sie Ihren Partner? Wer spiegelt wen?

Familienaufstellungen öffnen den Blick auf Übertragungen – Verstrickungen aus dem Familiensystem!

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