Kinder
Wer spiegelt mich? Wen spiegle ich?
Ihre Kinder, der Partner oder die Umwelt spiegeln oft mit ihrem Verhalten Ihre eigenen Ängste oder Defizite. Haben Sie Probleme mit dem Verhalten des anderen, so ist dies manchmal Ihr eigener Spiegel. Sie begegnen sich buchstäblich selbst im anderen. Aus dieser Sicht sind viele Probleme der Kinder ein Spiegel oder eine Wiederholung der eigenen unbewältigten Lebensthemen und der eigenen Kindheit.
Familienaufstellungen zeigen: Kinder übernehmen Defizite, Ausgrenzungen, Lernschwächen, sie tragen mit den Schicksalen der Familie. Sie übernehmen Trauer für die Eltern, sie fühlen sich nach Verlusten und Trennungen schuldig. Kinder brauchen Ihre Hilfe und Unterstützung nach Trennungen.
Kinder zeigen dies oft auf - beispielsweise durch:
- Allergien
- Aggressionen
- Bettnässen
- Depression / Passivität
- Lernschwierigkeiten / Schulverweigerung
- Mobbing
- Verhaltensauffälligkeiten
Wie können Eltern ihren Kindern während und nach der Trennung helfen?
Die gegenseitige Achtung („Ich achte deine Mutter in dir, ich achte deinen Vater in dir") ist der wichtigste Grundsatz in Trennungsphasen. Die Kinder müssen völlig herausgehalten werden. Das bedeutet, dass man Kinder nicht in die Beziehungsangelegenheiten einbinden darf. Wenn über einen Elternteil schlecht gesprochen wird, wird das Kind belastet. Wenn ein Elternteil dem Kind sein Leid klagt, beginnt das Kind zu werten. Es mischt sich dadurch in die Angelegenheiten seiner Eltern und gerät in einen Konflikt, der sich meist im späteren Leben und in den eigenen Beziehungen des Kindes äußert. Das Kind verbindet sich gerne mit dem Schwächeren. Scheuen Sie sich nicht, therapeutische Hilfe anzunehmen, es fällt Ihnen dann umso leichter, die Kinder aus sämtlichen Konflikten herauszuhalten.
Kinder sind nicht die Therapeuten der Eltern.
Es ist immer erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit Kinder von ihren Eltern als Ratgeber benützt werden. Eine Mutter klagte sich deshalb an. Sie meinte: „Ich hatte niemanden, als mich mein Mann verließ und in meinem Kummer habe ich mich bei meinem Sohn ausgeweint." Der Sohn ist bis zum heutigen Tag an die Mutter gebunden. Er spürt die Angst und Einsamkeit der Mutter und kann sich nicht von ihr lösen. Nun ist er 36 Jahre alt und vertritt zu Hause den Vater. Er opfert der Mutter sein Leben, die in ihrem Trennungsschmerz verhaftet blieb. Er verachtet den Vater und verhält sich ohne zu wissen warum, äußerst aggressiv gegenüber seiner Mutter. Seine Aggressionen sind ein Ausdruck für seinen Verzicht auf eine eigene Familie. Es ist von enormer Wichtigkeit für die Eltern und ihre Kinder, die Phasen der Trennung zu kennen, sie zu durchleben und gegebenenfalls Hilfe anzunehmen.
Trennung – Wenn Kinder benützt werden!
Das Kind in seiner Liebe ist bereit, für seine Eltern das zu tun, was sie fordern. Kinder werden meist unbewusst von ihren Eltern benützt. Das Kind und seine eigene Entwicklung werden dabei nicht gesehen. Viele Eltern erkennen in ihrem Trennungsschmerz und in ihren Vorwürfen nicht, wie sehr sie ihre Kinder belasten und wie schwer diese Belastung auf das weitere Leben des Kindes wirkt.
Kinder werden belastet, ...
- ... wenn nach der Trennung das Kind als Sprachrohr der Eltern dient, weil die Eltern nicht miteinander reden können
- ... wenn sich nach der Trennung einer der Partner über die Kinder rächt
- ... wenn auf dem Rücken der Kinder weitere Gefechte stattfinden - zB wenn einem Elternteil der Weg zum Kind versperrt wird, indem Besuchsregeln nicht eingehalten werden
- ... wenn die Kinder über den Vater oder die Mutter ausgefragt werden
- ... wenn über einen Elternteil schlecht gesprochen wird
- ... wenn das Kind vor Gericht aussagen soll